Oh. 45 gelbe Karten vor diesem Derby und 5 weitere in diesem Derby hat der Gast bereits einkassiert in nun/nur 21 Spielen? Wer jedoch darauf gewettet hat, dass dieses Derby nicht 11:11 ausgehen würde, der schaute jedoch in die Röhre. Diese Tippmöglichkeit gibt’s doch sicherlich bei all diesen dubiosen Wettanbieter*innen, oder? Es blieb bis zum minutengenauen Abpfiff in der 90. Minute beim 1(1) zu (1)1.

Mehr Autofriedhof geht nicht.

Diese Tore- und Punkteteilung half jedoch keiner der beiden Mannschaften so wirklich. Die SG Nagold-Platte weiterhin 4 Punkte Vorsprung vor seinem Lieblingsgegner aus dem Nachbardorf (aus Sicht von Schwarzenberg). Der 1. FC Engelsbrand hingegen nach seinem 3:1-Auswärtserfolg gegen den FV Tiefenbronn nun 3 Punkte mehr als die SG.

Und sonst? Bereits das dritte Unentschieden der SG hintereinander. Da hilfts nicht wirklich, in dieser Saison weiterhin ungeschlagen zu sein.

Hier Hals über Kopf. In echt jedoch Seite an Seite: die Auswechselbänke mitsamt Hardcore-Anhängern des TSV und der SG.

Und überhaupt? Wieso hat der TSV Schömberg eigentlich nicht gewonnen? Er hatte doch in beiden Halbzeiten mehr vom Spiel, oder? Oder weil Schlusswart Jeremy Dolny den 1:0-Vorsprung für seine SG mit einer sog. Monsterparade irgendwann in der ersten Halbzeit am Leben erhalten konnte?

Jan Mesaros im Tor der Gäste hatte etwas weniger zu tun. Vielleicht deswegen hatte er Muse, sich mit Zuschauer und Schiedsrichter in einem, nun ja, gepflegten Umgangston freundlichst anlegen. Wie gut, dass sich dies der souveräne Unparteiische – ein solches Derby ist für einen solch jung gebliebenen Hasen wie Herrn k.A. (na, so nennt sich Schiedsrichter Dieter Ehrich zumindest auf fussball.de) sicherlich ein gefundenes Fressen – nicht zweimal sagen ließ und diesen Herrn Mesaros folgerichtig mit Gelb brandmarkte.

Oh. Mist. Vor lauter Schreibwut ist nun mein Schwarztee erkältet. Da hilft nur noch ein kräftiger Schluck erhitzter Haferdrinkmilch. Weiterhin nebenbei: ist schon jemanden aufgefallen, dass die Bäckereifiliale Katz im Schömberger Edeka den „Haferdtrink“ auf seinem TV-Gerät irgendwie in dieser Schreibweise verfasst hat? Dabei gibt’s doch wichtigere Dinge im Leben!

Nicht unwichtig das 1:0 für die SG Nagold-Platte in der 12. Minute. Ein kleines Missgeschick in der TSV-Abwehr nutzte Yannick Limp geschickt aus, um den Ball an dem bereits hinlänglich beschriebenen TSV-Goalie vorbeizuspitzeln. Nur leider hatte dies zu Folge, dass der TSV Schömberg nun umso mehr versuchen musste – s.o.: dies sogar nicht ganz erfolglos –, das Handelheft noch stärker in die Hände zu nehmen. Und hatte zudem das Glück des Tüchtigen. Yannick wäre zu Beginn der zweiten Hälfte beinahe das 2:0 geglückt, als er sich wieder mutig zwischen Abwehrspieler und Abwehrtorwart geworfen hatte, infolgedessen der Ball im hohen Bogen ans Lattenkreuz gesegelt war, statt das Ziel nicht zu verfehlen. Knapp getroffen war also auch nicht drin.

Die Vorlage für Leon Rehm war einen Tick zu weit. Nur deswegen konnte Jan M. seine Torwarthandschuhe noch rechtzeitig in Stellung bringen.

Nachfolgende Lesung wird nun hart für alle SG-ler und -innen, denn es folgt nix als die Wahrheit. So nebenbei in der 64. Minute fiel nämlich das nicht unverdiente – genauer umgekehrt: verdiente – Ausgleichskopfballtor durch den zur Halbzeit reingekommenen Tomislav Bicanic. Ausnahmsweise hatte Jeremy hier nur noch den Ball aus dem Netz fischen können.

Der Schiedsrichter antwortete übrigens in der 91. Minute auf meinen Wunsch eines Fazits sinngemäß, dass das Spiel für A-Liga-Verhältnisse kein schlechtes gewesen sei. In der letzten ersten Halbzeitminute hingegen hatte ich hinter meinem Rücken am Spielfeldrand von einem (Ehe-?) Paar vernommen, dessen Herkunft ich in der Pause an der gemeinsamen Halbzeitdrinktafel (ohne Hafer) leider nicht mehr erfragen konnte (bitte meldet Euch!), dass das Spiel eher auf einem bescheidenen Niveau sei.

Mehr zum Spiel, darunter mehr Fakten über den eigentlichen Kern des Geschehens, lesen Sie & liest Du übrigens im stets wunderbaren Spielbericht seitens des TSV Schömberg! So wunderbar, dass ich es mir erlaubt hatte, den Hinspielspielbericht von Adrian Haug in unserem kleinen Stadionblättle des TSV Schwarzenbergs, dem Reute-Kurier, (erneut) abzudrucken (überall dort, wo es nicht nur Zeitschriften gibt!). Damals übrigens war der TSV, der von Schömberg, gar noch näher an einem Sieg dran als nun im Rückspiel.

Zwischenbemerkung: alle vorherigen und alle nachfolgenden Absätze in diesem Berichtle waren bereits getippt, bevor das Schömberger Berichtle in diesem Blättle erschienen war!

Wer genau mitzählen will: lediglich 4 Zweiräder versus 1000-er Vierräder? Katja Diehl hätte nicht wirklich ihre Frede dran.

Weiterer Fakt: ganze 16 handgezählte vierrädrige Geschöpfe säumten die Pforzheimer Straße seitens des Schwarzenbergers Friedhofs kurz vor dem überfüllten TSV-Friedhof-Parkplatz-Bereich. Hinzu weitere Geschöpfe, die nur auf meinem früheren Vom-Fußball-nach-Hause-Geh-Weg Platz fanden. Zum Vergleich: nach meiner Einkehr kurz nach Spielbeginn befanden sich auf dem inoffiziellen Fahrradabstellplatz vorm Sportheim Mile lediglich vier (4!) Zweiräder. Egal, ob motorisiert oder auch nicht – verdammt lange Strecke, die die Verkehrswende noch zurücklegen muss, um auch in unserem Dorf anzukommen. Also hier bei uns, im noch einigermaßen ländlichen Raum.

21. Spieltag, A-Liga II Pforzheim, Sonntag, 2023-04-02, 15 Uhr, Derby in Schwarzenberg: SG Nagold-Platte – TSV Schömberg 1:1 (1:0). Tabellenzweiter vs. -dritter.

Bleibt jetzt noch Raum für weitere Randnotizen? Geregnet hat es übrigens trotz aller grauer Wolken nicht. Trotzdem, also insb. wegen des Wechselwetters am Vortag, lud das Schwarzenberger Grün natürlich nicht sonderlich zu technischen Tricks ein. Dies(e Bodenverhältnisse) war(en) auch der Grund, wieso das Spiel der 2. Mannschaften irgendwann abgesagt worden war. Um 13 Uhr wäre die SG Nagold-Platte II gegen den TSV Grunbach II angetreten.

Oh, ein Blick auf fussball.de zeigt, dass alle Partien des 21. Spieltags in der B-Liga II abgesagt worden sind. War sicherlich DAS Thema in irgendwelchen sozialen Medien. Ich weiß es also erst jetzt. 20.15 Uhr. Am Abend nach dem Derby. Reicht mir!

Am nächsten – oha, aufgepasst! – Donnerstag dürfen sich alle Blechkisten einen Abstellplatz in Gräfenhausen suchen! Wo sich dort der Friedhof befindet, muss nun jede*r Friedhofsparker*in (Gendern ist einfach trendy!) für sich selbst in einer Landkarte nachschlagen. Mal wieder keine leichte Aufgabe. Also für die SG1 gegen den Tabellenzehnten, gegen den TV Gräfenhausen.

Nachtrag: die SG1 gewann 3:1 und konnte gar die Tabellenführung übernehmen!

Ein bisserl zu einfach scheint es der TSV Schömberg zu haben. Auf eigenem Platz gegen den Drittletzten, gegen FV Tiefenbronn (9:0 gewonnen!). Und der Klassenprimus aus Engelsbrand? Der 1. FC Engelsbrand darf sich in Engelsbrand gegen Peter Siebens SV Neuhausen herumschlagen. 1. vs. 5. Alle Hoffnungen der SG ruhen natürlich auf P7. Mindestens auf einen Last-Minute-Ausgleich seines des SVN! (Oha, P7s Neuhausen rang den Spitzenreiter gar mit 3:2 nieder – um am nächsten Spieltag gegen Schömberg unter die Räder zu geraten.)

• Gründonnerstag, 06.04.2023, 18 Uhr: TV Gräfenhausen – SG1 1:3 (0:2) (Hinspiel 2:1 gewonnen)
• Ostermontag, 10.04.2023, 15 Uhr: SG1 – SV Büchenbronn II 6:0 (1:0) (Hinspiel mit 3:0 für die SG gewertet)